🌲🐾Projekt: Waldwoche 🌳🐌
In
der ersten Juliwoche geht es für uns alle vormittags täglich in den
Hagenhausener Wald. Dieses Projekt
entstand aus den durchgehend positiven Erfahrungen des Teams aus dem letzten
Jahr. Nicht nur bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung der Kinder, sondern
auch die Beobachtungen der Kinder an vereinzelten Waldtagen, die die große
Freude in der Natur und am Draußen sein zeigen, animieren zur erneuten
Durchführung der Waldwoche in diesem Krippenjahr.
Mit gepacktem Krippenwagen
(„Waldauto“) und unseren Rucksäcken geht es ein Stückchen über den Feldweg hinaus
an den Waldrand oder zur Wiese. Unsere Großen laufen diese Strecke schon ohne
Probleme.
Im Wald angekommen, packen wir unsere Picknickdecken aus und genießen
nach einem kurzen Morgenkreis, in dem unter anderem die Waldregel besprochen
werden, das Frühstück an der frischen Luft.
Danach geht es endlich auf
Entdeckertour.
Zu
Beginn der Woche ist noch etwas Spiel- und Entdeckungsanleitung von den
Erziehern nötig. Doch nach und nach entdecken
wir den Wald durch eigenes Handeln, durch Ausprobieren und Experimentieren.
Spielsachen brauchen wir im Wald nicht. Es entstehen Rollenspiele oder
vertiefte Einzelbeschäftigungen. Je nach Bedarf der Kinder wird vom
"Waldauto", das am Wegesrand steht, Material wie Schnüre und Bänder
zum Hütten bauen, Werkzeuge, Bestimmungsbücher oder Lupengläser geholt.
Schnell
werden wir richtig kreativ. Aus Ästen entstehen Hütten, in Baumrinden wird
gekocht, ein Waldhang wird als Rutsche oder Baumstämme zum Balancieren genutzt.
Neben der langen Freispielzeit im Wald erklimmen wir gemeinsam einen steilen
Berg, erfahren welche Tiere im Wald leben, sehen welche und ihre Spuren, hören deren
Geräusche, sammeln Naturgegenstände und bestimmen sie, wir spazieren einfach
durch den Wald oder klettern.
Wir
nutzen also fast alle unsere Sinne: wir fühlen, sehen, hören und riechen die
natürliche Umgebung.
Die
Kinder erfahren, dass sie mit wenigen Dingen auskommen können, sie entscheiden
selbst und organisieren sich unabhängig. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Erstaunlich
ist immer wieder in welch kurzer Zeit große Fortschritte in der Motorik zu
sehen sind, denn der Wald bietet den Kindern vielerlei Möglichkeiten ihre
Beweglichkeit zu verbessern, ihre Körperkräfte zu erproben oder Ausdauer zu
trainieren.
Wir lernen Gefahren einzuschätzen. Der Aufenthalt an der frischen
Luft stärkt das Immunsystem.
Im
Wald wird zudem das Sozialverhalten der Kinder gefördert. Auf sich allein
gestellt entwickeln die Kinder einen starkeren Zusammenhalt und Eifer, sich
gegenseitig zu helfen. Sie übernehmen nicht nur für sich, sondern auch für ihre
Freunde Verantwortung. Durch die räumliche Weite entstehen kaum Konflikte.
Das
hautnahe Erleben von Tieren, Pflanzen und Bäumen ist außerdem ein erster
Schritt bereits im Kleinkindalter das Umweltbewusstsein zu fördern.
Nach
den Waldtagen gehen wir mittags immer mit vielen tollen Erinnerungen und etwas
erschöpft zurück in die Krippe. Da wird der Mittagsschlaf gerne angenommen.
Danach nutzen wir die gesammelten Naturgegenstände auch im Gruppenraum als
Spielmaterial.
Zum Ende der Waldwoche sind sowohl die Kinder als auch das Team wieder positiv
begeistert. Vielleicht wird diese auch bald ein fester Bestandteil unserer
pädagogischen Arbeit.
In
der darauffolgenden Woche sind unsere Gedanken oftmals noch im Wald. Deshalb
wollen wir künstlerisch bleibende Erinnerungen an die Waldwoche erschaffen. So entstehen
aus unseren gesammelten Sachen beispielsweise Schnecken aus Moos, ein
nachgestellter Wald in einem Karton oder frei bemalte Steine.