Montag, 9. Juli 2018

Juli'18


🌲🐾Projekt: Waldwoche 🌳🐌




In der ersten Juliwoche geht es für uns alle vormittags täglich in den Hagenhausener Wald.  Dieses Projekt entstand aus den durchgehend positiven Erfahrungen des Teams aus dem letzten Jahr. Nicht nur bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung der Kinder, sondern auch die Beobachtungen der Kinder an vereinzelten Waldtagen, die die große Freude in der Natur und am Draußen sein zeigen, animieren zur erneuten Durchführung der Waldwoche in diesem Krippenjahr. 

Mit gepacktem Krippenwagen („Waldauto“) und unseren Rucksäcken geht es ein Stückchen über den Feldweg hinaus an den Waldrand oder zur Wiese. Unsere Großen laufen diese Strecke schon ohne Probleme.




Im Wald angekommen, packen wir unsere Picknickdecken aus und genießen nach einem kurzen Morgenkreis, in dem unter anderem die Waldregel besprochen werden, das Frühstück an der frischen Luft. 


Danach geht es endlich auf Entdeckertour.
Zu Beginn der Woche ist noch etwas Spiel- und Entdeckungsanleitung von den Erziehern nötig.  Doch nach und nach entdecken wir den Wald durch eigenes Handeln, durch Ausprobieren und Experimentieren. Spielsachen brauchen wir im Wald nicht. Es entstehen Rollenspiele oder vertiefte Einzelbeschäftigungen. Je nach Bedarf der Kinder wird vom "Waldauto", das am Wegesrand steht, Material wie Schnüre und Bänder zum Hütten bauen, Werkzeuge, Bestimmungsbücher oder Lupengläser geholt. 


Schnell werden wir richtig kreativ. Aus Ästen entstehen Hütten, in Baumrinden wird gekocht, ein Waldhang wird als Rutsche oder Baumstämme zum Balancieren genutzt. Neben der langen Freispielzeit im Wald erklimmen wir gemeinsam einen steilen Berg, erfahren welche Tiere im Wald leben, sehen welche und ihre Spuren, hören deren Geräusche, sammeln Naturgegenstände und bestimmen sie, wir spazieren einfach durch den Wald oder klettern. 



Wir nutzen also fast alle unsere Sinne: wir fühlen, sehen, hören und riechen die natürliche Umgebung.
Die Kinder erfahren, dass sie mit wenigen Dingen auskommen können, sie entscheiden selbst und organisieren sich unabhängig. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Erstaunlich ist immer wieder in welch kurzer Zeit große Fortschritte in der Motorik zu sehen sind, denn der Wald bietet den Kindern vielerlei Möglichkeiten ihre Beweglichkeit zu verbessern, ihre Körperkräfte zu erproben oder Ausdauer zu trainieren. 

 

Wir lernen Gefahren einzuschätzen. Der Aufenthalt an der frischen Luft stärkt das Immunsystem.
Im Wald wird zudem das Sozialverhalten der Kinder gefördert. Auf sich allein gestellt entwickeln die Kinder einen starkeren Zusammenhalt und Eifer, sich gegenseitig zu helfen. Sie übernehmen nicht nur für sich, sondern auch für ihre Freunde Verantwortung. Durch die räumliche Weite entstehen kaum Konflikte. 



Das hautnahe Erleben von Tieren, Pflanzen und Bäumen ist außerdem ein erster Schritt bereits im Kleinkindalter das Umweltbewusstsein zu fördern. 

Nach den Waldtagen gehen wir mittags immer mit vielen tollen Erinnerungen und etwas erschöpft zurück in die Krippe. Da wird der Mittagsschlaf gerne angenommen. Danach nutzen wir die gesammelten Naturgegenstände auch im Gruppenraum als Spielmaterial.

Zum Ende der Waldwoche sind sowohl die Kinder als auch das Team wieder positiv begeistert. Vielleicht wird diese auch bald ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

In der darauffolgenden Woche sind unsere Gedanken oftmals noch im Wald. Deshalb wollen wir künstlerisch bleibende Erinnerungen an die Waldwoche erschaffen. So entstehen aus unseren gesammelten Sachen beispielsweise Schnecken aus Moos, ein nachgestellter Wald in einem Karton oder frei bemalte Steine.